Kasimir und Karoline

Ödön von Horváth, der grosse Reformator des Volksstücks, siedelt seine Geschichte um die scheiternde Liebe eines jungen Pärchens auf einem Rummelplatz an, das Karussell des Lebens dreht sich. Die Figuren verkörpern Auf- und Abstiegsvariationen in einer unruhigen Zeit.

Der Suche von Horváths kleinen Leuten nach dem kleinen Glück stellt die Spielfassung den vermeintlichen Glücksanspruch der Grossen der Gesellschaft gegenüber. Die Inszenierung bewegt sich dabei simultan in den 1930er-Jahren (Entstehungszeit des Stücks) und in der Gegenwart.

Je länger das Stück dauert, desto mehr werden die Zeiten als eine einzige wahrgenommen, selbst die Fall-Studien, die alle um das Thema Arbeitslosigkeit kreisen, scheinen das Klassenspezifische zu verlieren – allerdings nur auf den ersten Blick …

Mit dieser Spielanlage hoffen wir, einen vielschichtigen und aktuellen Theaterabend realisieren zu können, ernst und komödiantisch, traurig und schön, emotional und musikalisch.