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Die Geisel

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Freilichtspiele in Muttenz 2012

frei nach Brendan Behan

Das in inniger Hassliebe verbundene Paar Pat und Meg bewirtschaftet ein zwielichtiges Refugium aus heruntergekommenen Wohn- und Bauwagen.

Zwischen Resignation und Witz lebt der Veteran der illegalen Irisch Republikanischen Armee (IRA) mit Familie, Huren und Gästen in den Tag hinein und versucht, sich aus terroristischen Anschlägen herauszuhalten. Aber das gelingt nicht. Ein IRA-Offizier bringt ihm einen gekidnappten englischen Soldaten ins Haus, der als Geisel für einen in Belfast zum Tode verurteilten Polizistenmörder festgehalten werden soll.

Zuerst ändert sich wenig, die Geisel wird freundschaftlich integriert, es wird viel getrunken und gesungen, die Huren gehen ihrem Nachtwerk nach, das Leben ist eine Komödie.

Doch das Schicksal des unschuldigen Leslie beschäftigt alle auftretenden Figuren auf eigene Weise. Da gibt es „Musjö“, ein in Würde vertrottelter ehemaliger Kommandeur der IRA, der noch immer glaubt, wichtige Fäden in der Hand zu halten. Da tigert ein unruhiger IRA-Offizier herum. Da verwartet ein willfähriger Freiwilliger sein halbes Leben. Die frömmlerische Miss Gilchrist entwickelt ein schrullig verbrämtes Interesse an Leslie. Und da ist die entlaufene Klosterschülerin Teresa, die sich Hals über Kopf in die Geisel verliebt, trotz aller politischen und religiösen Querelen.

Am Ende jedoch entpuppen sich einige der Bewohner als verdeckt ermittelnde Kriminalpolizisten, die Lunte zum Pulverfass ist gezündet…

Der Autor

Brendan Francis Aidan Behan, irisch: Breandán Ó Beacháin (* 9. Februar 1923 in Dublin; † 20. März 1964 ebenda) war einer der bedeutendsten irischen Dramatiker und Schriftsteller des 20. Jahrhunderts sowie Journalist und Aktivist der Irisch Republikanischen Armee IRA.

Im Alter von 13 Jahren verliess er die Schule, mit 16 ließ er sich von der IRA anwerben, um Sprengstoffanschläge in England zu begehen. Er wurde jedoch schon vor der Ausführung der geplanten Tat in Liverpool gefasst und zu drei Jahren Jugendhaft verurteilt.

Schon 1942 wurde er wegen der Beteiligung an zwei Polizistenmorden erneut inhaftiert. Das Urteil lautete auf 14 Jahre, Behan kam aber dank einer Generalamnestie schon 1946 wieder frei. Später wurde er noch mehrmals für kurze Zeit inhaftiert, u. a. wegen Fluchthilfe, Trunkenheit und Randalierens.

Behan fasste seine Aktivitäten für die IRA später selbstkritisch wie folgt zusammen: „Ich bin kein Krieger. Ich bin eine absolute Null. Die IRA hatte genügend militärischen Sachverstand, mich zu nichts anderem als zu Botengängen einzusetzen.“ Behan fühlte sich dem linken Flügel der Untergrundorganisation zugehörig und war zeitlebens gleichzeitig bekennender Sozialist und frommer, praktizierender Katholik.

Behans erstes Stück „The Landlady“ sowie einige Kurzgeschichten entstanden noch während seiner Haftzeit. Nachdem er 1947 in Manchester noch einmal kurz inhaftiert worden war, wurde er nach Frankreich abgeschoben. Erst in Paris wandte er sich, ermutigt u. a. von Samuel Beckett und Albert Camus, ernsthaft dem Schreiben zu.

Seit 1951 lebte Behan wieder in Dublin, wo er als trinkfester, sangesfreudiger und wilde Reden schwingender Kneipenliterat bald lokale Berühmtheit erlangte. Die Aufführung seines Stücks „The Quare Fellow“ („Der Spassvogel“) 1956 im Theatre Royal von Stratford in England machte Behan auch international zum gefeierten Bühnenautor.

Brendan Behan lernte nie mit dem Erfolg umzugehen, er machte ihm teilweise sogar Angst. Das Geld, das er mit seinen Stücken verdiente, investierte er zu einem großen Teil in Alkohol. Vom Alkohol- und Medikamentenkonsum geschwächt, starb Brendan Behan 1964 erst 41-jährig in einem Dubliner Krankenhaus. Die irische Tageszeitung Daily Express bezeichnete Behan in einem Nachruf als „zu jung, um zu sterben, aber zu betrunken, um zu leben.“ Die IRA stellte bei seinem Begräbnis ein Ehrengeleit.

Spielfassung, Regie, Lieder, Raum
Danny Wehrmüller

Musikalische Begleitung
Christina Volk

Bühnenbild und Kostüme
Kurt Walter

Technik
Bea Betschart, Christoph Ritter

Schauspiel

Pat, Veteran der IRA
Romeo Schmid

Meg, seine Frau oder so
Erika Haegeli

Glynis, Tochter, leichtes Mädchen
Stephanie Feddern

Aileen, dito
Kristiina Kanholt-Siemer

Musjö, ehemaliger Offizier der IRA, ist aber schon etwas her
Niggi Reiniger

Missy Miss, seine Haushälterin
Verena Obrist

Mr. Muleady, ein Mieter
Rainer Hettenbach

Miss Gilchrist, seine Freundin
Evelyne Nydegger

Hauptmann, aktiv in der IRA
Tobias Meyer

Freiwilliger, dito
Christian von Tobel

Molly P, leichtes Mädchen
Andrea Danne

Strawberry, dito
Michèle Schaub Jackson

Colette, dito
Nicole Aubry Héritier

Dawn, dito
Karin Bongartz Oberholzer

Prinzessin Grazia, Strichjunge
Alessandro G. Perrone

Freier
Tobias Meyer

Teresa, entlaufene Klosterschülerin
Joëlle Leu

Leslie, britischer Soldat, die Geisel
Tobias Scheidegger

Musikerin
Christina Volk

Neben der Bühne

Kostümatelier
Madeleine Graf, Barbara Leupin, Beatrice Manger, Regina Oetterli, Anna Sutter; Erika Haegeli Studer, Nicole Aubry (Koordination)

Bühnenbildwerkstatt und Requisite
Daniel Bär, Michael Dobler, Marisa Ebi, Niggi Reiniger

Maske
Carina Bosshard, Kathrin Hauswirth, Sibylle Plattner

Technische Assistenz
Viola Giese, Reiner Luginbühl

Plakat
Cyrill Studer

Programmheft
Karin Bongartz Oberholzer, Peter Jesse-Clemann, Kristiina Kanholt-Siemer, Romeo Schmid, Christian Vontobel

Presse
Tobias Meyer. Michelle Schaub Jackson

Homepage
Romeo Schmid

Kasse, Einlass
Jean-Michel Héritier, Priska Krattiger, Cordula Pieper, Paula Siemer, Rolf Siemer, Franziska Uebers, Rico Zuberbühler

Finanzen
Beat Krattiger

Produktionsassistenz
Verena Obrist; Stephanie Feddern, Cornelia Soliva

Produktionsleitung
Danny Wehrmüller

Theater-Restaurant
Nicole Bossy (Leitung); Rosemarie Dougoud, Marcel Egloff, Rosmarie Giese

sowie

Sylvia Brodbeck, Claudia Degen Hettenbach, Monika Ettlin, Hanspeter Frank, Luzia Gilgen, Annemarie Glaser, Elisabeth Hof, Erika Honegger, Karin Lang, Nicole Lehmann, Barbara Leupin, Ruth Jeker, Peter Marburger, Hansjörg Martin, Jacqueline Martin Zumbrunn, Gaby Merten, Ingrid Meyer, Serge Müller, Beat Oberholzer, Fabienne Portenier, Andrea Reiniger, Angelika Schneider-Wiebler, Silvia Steiner, Franziska Stucki, Livia Studer, Susanne Suter Frank, Rebecca Tschanz, Ea Veith, Ursula Vogt, Regula Vontobel, Rolin Weibel, Gaby Weis, Maja Wittwer, Rosa Wyss

…und viele Helferinnen und Helfer, die hier nicht namentlich genannt werden können.